Natur ist schön, Natur ist interessant, Natur kann aber auch ganz schön grausam sein. Da wird gestochen, geköpft, gebissen, ausgesaugt, aufgelauert, werden Fallen gestellt, Fangnetze gespannt, gibt es tödliche Verfolgungsjagden, und es wird getäuscht und getrickst, nur um sich einen Vorteil zu verschaffen. Zu den Insekten, die schnell als besonders aggressiv und rücksichtslos agierend empfunden werden, zählen die Raubfliegen (Asilidae), die ihre Beute zumeist im Flug überwältigen und dann genüsslich aussaugen. Die obige Aufnahme, entstanden in einem Waldstück in der Nähe Pansdorfs, zeigt ein Exemplar der Gattung Choerades mit dem abgetrennten Kopf eines Beutetieres.
Ein besonders eindrucksvolles Exemplar der Gattung Laphria, das vom Verfasser in der Nähe der Talsperre Pöhl entdeckt wurde, zeigt die zweite Fotografie. Auffallend sind die dichte Behaarung fast aller Körperteile und der vom Rest des Körpers deutlich abgesetzte Kopf, der frei beweglich ist. Raubfliegen besitzen einen gut ausgebildeten Stechapparat, bestehend aus Hypopharynx und anliegenden Maxillen. So ensteht ein Saugrohr, mit dem die Insekten ihre Beutetiere nahrungstechnisch gut verwerten können. Zudem sind sie ausgezeichnete und gewandte Flieger.