Rundblättriger Sonnentau

Zu den pflanzlichen Raritäten, deren Vorkommen man im nördlichen Teil des Vogtlandes eher nicht vermutet, gehört der Rundblättrige Sonnentau, der hier auf vier Bildern, die im Pöllwitzer Wald entstanden, vorgestellt werden soll. Er ist ein Vertreter der Hoch- und Zwischenmoore und als solcher ein ausgesprochener Standortspezialist. Dass er auch als Nahrungsspezialist gilt, ist der extremen Nährstoffarmut der Moore geschuldet. Ihren Phosphor- und Stickstoffbedarf deckt die fleischfressende Pflanze indem sie mittels abgesonderten Verdauungssäften Insekten, die an ihren klebrigen Blatthaaren hängen bleiben, auflöst und verdaut. Auf diese Art und Weise, so schätzt man, werden von ihr pro Sommer in etwa zweihundert Insekten ins Jenseits befördert. Die eher unscheinbaren Blüten erscheinen Juli bis August und erreichen eine Höhe von 5-25 cm. Auf Grund der Trockenlegung vieler Moore ist der Sonnentau in seinem Bestand bedroht. Um so erfreulicher ist es, dass durch gezielte Renaturierungsmaßnahmen im Pöllwitzer Forst Mooren und damit auch dieser interessanten Pflanzenart wieder gute Chancen eingeräumt werden.